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01.09.2015

 

 

Die Getreideernte 2015 ist beendet.

Auf dem Bild wird das letzte Stroh geborgen….. Allerdings sollte man mit diesem Gespann öffentliche Wege meiden………23 Rundballen mit 1,80m Durchmesser lassen sich so nicht verkehrssicher transportieren…..

 

 

Katerstimmung auf dem Betrieb……..

 

Grund sind die Auswirkungen einer vom Kreis Coesfeld erstmals am 16.06.2014 durchgeführten Umweltinspektion auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb. Dabei wird unter anderem geprüft, ob die technischen Vorrichtungen des Betriebes für den ordnungsgemäßen Umgang mit wassergefährdeten Stoffen wie Gülle, Stalldung, Diesel, und Pflanzenschutzmittel geeignet sind.

Soweit so gut!

Darüber hinaus forderte der Prüfer Bestandsverzeichnisse über die Viehhaltung auf dem Betrieb, die ihm breitwillig zur Verfügung gestellt wurden.

Bei der Interpretation der genehmigten Tierplätze und Produktionsverfahren gibt es nun erhebliche Differenzen mit der Behörde, die dazu führen werden, dass wir eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung beantragen müssen.

Der Sachverhalt:

Wir besitzen eine Genehmigung für das Halten von 1450 Mastschweinen auf unserer Hofstelle. Tatsächlich werden jährlich zwischen  3700 - 4200 Mastschweine verkauft. Rechnet man nun mit 2,8 Umtrieben (siehe Auswertungen zum Produktionsverfahren Schweinemast der Landwirtschaftskammer sind das 4060 verkaufte Tiere/Jahr, die durchschnittlich mit 1450 Tierplätzen produziert werden können.

 Die Behörde weigert sich, produktionsbedingte Spielräume in der Belegung der Ställe zuzulassen, die wir aber benötigen, um am Markt zu bestehen. In unserem Fall halten sich kurzfristige (1)Über –und Unterbelegung der Ställe die Waage, die Jahresmenge der erzeugten Tiere ist plausibel zur genehmigten Tierplatzzahl. Wir erzeugen nicht mehr Immissionen als genehmigt.

Wir besitzen weiterhin eine Erlaubnis zum Halten von 170 Mastrindern. Dazu muss man wissen:

Mastrinderproduktion ist ein Verfahren in dem überwiegend männliche Tiere ab einem Gewicht von 80 kg bis zum Endgewicht von ca 700 kg gehalten werden. Die Haltung der Tiere in dem Gewichtsbereich von 80 kg – 200 kg ist risikobehaftet, weil die Tiere in dieser Phase sehr anfällig für Krankheiten jeglicher Art sind. Es ist ein hoher täglicher Einsatz in Form von Tierkontrolle und Bestandspflege vonnöten. Außerdem ist es ein Vorteil, wenn die Jungtiere auf Stroh gehalten werden. Wir verfügen über derartige Ställe und kommen mit den Anforderungen gut zu recht. Es gibt aber Berufskollegen, die das Risiko scheuen und Tiere ab ca 200 kg einstallen. So hat innerhalb eines Verfahrens eine schleichende Arbeitsteilung stattgefunden.

In der HIT Datenbank werden Tierzu-abgänge erfasst und am Ende des Wirtschaftsjahres wird ein durchschnittlicher Tierbesatz in Form von GV (Großvieheinheiten, 1GV= 500 kg Lebendgewicht) für jeden Betrieb berechnet. Wir halten anstelle von 170 schweren Fleckviehbullen derzeit 450 Tiere im Alter von 80 kg – 180 kg und halten damit 130 GV  auf der Hofstelle.

Wir erzeugen mit unserer Jungviehhaltung nicht mehr Immissionen als durch die genehmigte Mastrinderhaltung abgedeckt wäre.

Es war uns leider nicht möglich, den Umweltbehördenmitarbeitern den Zusammenhang zwischen Mastrinderhaltung und unserer Jungviehaufzucht zu vermitteln.

Man stuft unser Verfahren als „Kälbermast“ ein, die illegal betrieben wird. Die Behörde hat Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster erstattet und uns eine Ordnungsverfügung geschickt, die ein Aufstallen von Kälbern untersagt.

Wir sehen sehr wohl die formalen Schwächen zwischen den erteilten Genehmigungen aus dem Jahr 2005 und dem heutigen Istzustand und möchten das mit einer neuen Antragsstellung korrigieren.

Eine Immisionsüberschreitung bzw. Gefährdung der Umwelt sehen wir nicht.

Fazit:

Die Umweltbehörde des Kreis Coesfeld zerschlägt auf Grund formaler Unstimmigkeiten unsere Betriebsstruktur und Absatzwege und gefährdet ohne Not die Existenz unseres Betriebes.

 

(1)Anmerk. Überbelegung bezieht sich nur auf baurechtliche Belange.

Tiere haben zu jeder Zeit mehr Platz, als gesetzlich vorgeschriebenen. Siehe Bilder HP.